Freecycle – Verschenken statt wegwerfen (2024)

Freecycle – Verschenken statt wegwerfen (1)

VON JULIA ZETZ | 04.06.2013 15:44

Freecycle

Der Keller ist überfüllt, die Schränke zu Hause platzen aus allen Nähten. Was tun? Wegwerfen oder Flohmarkt wäre eine Alternative. Freecycle hat die Lösung: Verschenken satt wegwerfen. Freecycle ist ein weltweites Netzwerk, das in regionalen Gruppen den Austausch unliebsamer Dinge organisiert. Die ehrenamtlich betriebene Organisation will unnützen Gegenständen wieder einen Sinn geben.

Freecycle – Verschenken statt wegwerfen

Was für die einen wertlos ist, kann für die anderen ein echter Schatz sein. Und genau das möchten die Initiatoren von Freecycle nutzen und haben ein Netzwerk ins Leben gerufen. Der Amerikaner Deron Beal gründete das „Verschenk-Netzwerk“ im Jahr 2004 in den USA. Die Grundidee war einfach: Beal wollte Müll reduzieren und der Wegwerfgesellschaft entgegentreten. Heute hat die Organisation mehr als zwei Millionen Mitglieder in 50 Ländern. Von den rund 2.000 Freecycle-Gruppen gibt es mehr als 90 allein in Deutschland. Der deutsche Künstler Thomas Pradel ist Mitbegründer des deutschen Freecycle-Netzwerks.

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Gesucht und angeboten wird alles, was im Keller oder in den Schränken zu Hause verstaubt. Möbel, Kleidung, Hausrat oder Zeitschriften können bei Freecycle angeboten werden. Und im Gegensatz zu den kommerziellen Netzwerken wie Ebay & Co. ist alles kostenlos.

Recyceln statt wegwerfen – Eine Alternative?

Jeder Deutsche produziert im Jahr rund eine halbe Tonne Müll. Dabei werden nur etwa 22 Prozent recycelt, fast die Hälfte wird in Mülldeponien gelagert. Eine Prognose der Europäischen Umweltagentur ergab, dass der Müllberg in Europa in den nächsten zehn Jahren um gut 25 Prozent wachsen wird. Das Projekt Freecycle könnte eine echte Alternative sein um den europäischen Müllberg etwas schrumpfen zu lassen.

Das Prinzip ist dabei denkbar einfach: Auf der Internetseite des Freecycle-Netzwerks werden alle deutschen Städte aufgelistet, die eine Tausch-Gruppe haben. Anmelden kann man sich bei der Yahoo-Gruppe seiner Stadt.

Die Idee hinter dem Freecycle-Projekt hat auch andere inspiriert. Mittlerweile gibt es zahlreiche Netzwerke, die eine ähnliche Idee haben. Allen gleich ist die Tatsache, dass sie nicht-kommerziell betrieben werden, so beispielweise die Projekte "Alles umsonst" oder "Wohin damit?".

Sicherlich können kleine Recycling-Projekte keine Müllberge dauerhaft reduzieren, aber die Grundidee hinter allen Organisationen könnte zu einem Umdenken beitragen. Denn warum etwas wegwerfen, wenn es für jemanden ein echter Schatz sein kann?

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